Umspannwerk Metzdorf Nord nimmt 250 MW Grünstrom auf

Die Energiewende bringt nicht nur grundlegende Veränderungen in der Energieerzeugungslandschaft durch die Umstellung auf regenerative Energiequellen mit sich, insbesondere den Energienetzen kommt dabei eine neue herausragende Bedeutung zu. Der Transport der regional erzeugten grünen Energien ist nur mit einem leistungsfähigen Transport- und Verteilnetz möglich. Dies gilt auch und insbesondere im Oderland, wo die Grünstromerzeugung rasant angestiegen ist. So beträgt die auf den Letztverbraucherabsatz bezogenen EEG-Quote im Landkreis Märkisch-Oderland bereits 215%*, wobei rund 60% des erzeugten Grünstroms aus Windkraftanlagen stammt und rund 24% aus Solaranlagen.
Weil die gewaltigen Grünstrommengen auch in Zukunft im Oderland nicht verbraucht werden können, hat die E.DIS in Metzdorf einen neuen Schaltpunkt errichtet, der in der ersten Ausbaustufe 250 MW regenerative Leistung aufnehmen kann. Von Metzdorf Nord aus wird der Grünstrom mittels eines ebenfalls neu errichteten 110-kV-Kabels nach Heinersdorf (bei Müncheberg) transportiert, wo er in das Höchstspannungsnetz der 50 Hertz Transmission eingespeist und von dort in andere deutsche Verbrauchszentren abtransportiert wird.
Baubeginn für das neue E.DIS-Umspannwerk (UW) Metzdorf Nord war Ende 2015, vor wenigen Tagen wurde es nunmehr in Betrieb genommen. Insgesamt hat E.DIS 3,5 Mio. Euro in die ferngesteuerte Anlage investiert. Ein Großteil der Aufträge wurde an Firmen aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bzw. Ostdeutschland vergeben. So wurden Teilgewerke des Hoch- und Tiefbaus an eine Firma aus dem Oderland vergeben, Elektroinstallation, Sanitär, weitere Hoch- und Tiefbauarbeiten, Geländearbeiten und Zaunbau wurden ebenfalls von brandenburgischen Firmen ausgeführt. Außerdem kamen Stahlbauer aus Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen zum Einsatz.
Es handelt sich beim UW Metzdorf Nord um einen Schaltpunkt mit sechs 110-kV-Leitungsfeldern, alle für Kabelanbindungen, zwei Kupplungsfeldern und dem dazugehörigen Betriebsgebäude mit Schalt- und Steuertechnik. In den Feldern sind Leistungsschalter, Trennschalter, Messwandler und Überspannungsableiter verbaut.
Das UW Metzdorf Nord wurde direkt neben dem vorhandenen E.DIS-Schaltpunkt UW Metzdorf errichtet. Weiterhin sind dort schon zwei Kunden-UW’s angesiedelt. Ein weiteres Kunden-UW geht mit Metzdorf Nord in Betrieb.
Das UW Metzdorf Nord ist ausschließlich zur Aufnahme regenativ erzeugter Energie in der Region Oderland errichtet worden. Haupteinspeiser wird aktuell der Solarpark Neuhardenberg sein. Weitere Einspeiser werden über das neu errichtete Kunden-UW aufgenommen. Das E.DIS-UW Metzdorf ist so ausgelegt, dass es bei Bedarf ohne Probleme erweitert werden kann. Eine Endausbauleistung von 500 MW Grünstrom ist technisch möglich.
Mit der Inbetriebnahme des UW Metzdorf Nord und der angeschlossenen Kabelstrecke nach Heinersdorf wird das vorhanden Versorgungsnetz in der Region spürbar entlastet und die Versorgungszuverlässigkeit steigt weiter an.
Mehr über die E.DIS
Die E.DIS-Gruppe ist einer der größten regionalen Energienetzbetreiber Deutschlands und betreibt in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern neben dem Strom- auch ein Gasnetz. Mit rund 2.500 Mitarbeitern ist die E.DIS-Gruppe einer der größten Arbeitgeber in den neuen Ländern. Hauptgesellschafter der E.DIS ist E.ON, kommunale Anteilseigner sind mit rund einem Drittel an E.DIS beteiligt. Zum 1. Juli 2013 hatte die frühere E.ON edis AG umfirmiert und heißt seitdem E.DIS AG.
*Die Angabe bezieht sich auf den Stand 31.12.2015.