Neues Umspannwerk startet mit Lichtshow
09.12.2019

E.DIS schließt Millionen-Investition zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und weiterer Einspeisung von Grünstrom planmäßig ab / Wachstumsregion östlich von Berlin profitiert
Mit einem symbolischen Knopfdruck, der eine eindrucksvolle Lichtshow auslöste, nahmen am späten Nachmittag des 9. Dezembers 2019, Hendrik Fischer, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg und Dr. Alexander Montebaur, Vorstandsvorsitzender der E.DIS AG, das komplett erneuerte Umspannwerk in der Rüdersdorfer Ernst-Thälmann-Straße in Betrieb. Die Arbeiten an dem Ersatz-Neubau erfolgten planmäßig innerhalb der vorgesehenen 18 Monate und konnten im Herbst 2019 abgeschlossen werden. Bis zur symbolischen Inbetriebnahme am 9. Dezember erfolgte ein mehrwöchiger Probebetrieb, der reibungslos verlief. E.DIS investierte rund 3 Millionen Euro in das Vorhaben, das Bestandteil des langfristigen Neu- und Ersatzbauprogramms des regionalen Netzbetreibers ist.
Die aufstrebende „Speckgürtel-Region“ im Raum Rüdersdorf, ist neben der vorhandenen wirtschaftlichen Infrastruktur maßgeblich durch weitere Gewerbeansiedlungen gekennzeichnet. Um auch zukünftig den wachsenden Bedarf an erneuerbarer und konventioneller Energie sicher und zuverlässig decken zu können, wurde der Neubau des Umspannwerkes sowie auch die Umstellung der Mittel-Spannung von 10.000 Volt auf 20.000 Volt im angrenzenden Mittelspannungsnetz erforderlich. Bei der Umstellung auf
20-kV wurden vorbereitend 75 Trafo-Stationen überprüft, 10 davon erneuert und rund 15 Kilometer Mittelspannungskabel neu verlegt. Somit konnte auch die Voraussetzung geschaffen werden, weiteren regional erzeugten Grünstrom aufzunehmen und zu verteilen.
In diesem Zusammenhang begrüßte Staatssekretär Hendrik Fischer den Ausbau. „Für eine erfolgreiche Energiewende ist es wichtig, einerseits regionale Lösungen für die Integration und den Transport erneuerbarer Energien in die Verbrauchszentren zu entwickeln. Andererseits müssen wir den Strom auch stärker bei uns nutzen können. Dabei setzen wir sowohl auf Speichermöglichkeiten als auch auf die Nutzung in der Wärmeerzeugung und der Mobilität, also in der sogenannten Sektorenkopplung. Wenn wir diese Aktivitäten parallel und abgestimmt vorantreiben können, steigert das nicht zuletzt auch die Akzeptanz der Energiewende beim Bürger“, sagte Fischer.
Dr. Montebaur verwies in seinem Statement auf das gewandelte Spannungsfeld, in dem sich die Energiewirtschaft bewegt. „Die aktuellen Herausforderungen werden an dem heute in Betrieb gehenden Netzausbauvorhaben einmal mehr sehr deutlich. Wir haben an unserem Stromnetz über 40.000 Erzeugungsanlagen mit Erneuerbaren Energien und ca. 1,3 Millionen Netzkunden angeschlossen. Zwischen diesen beiden gegenüberliegenden Polen ist in jedem Augenblick des Jahres ein Gleichgewicht herzustellen.“
Die Rekonstruktion des seit 1986 bestehenden Umspannwerkes beinhaltete den Bau eines neuen Betriebsgebäudes für die Aufnahme der modernen Kommunikations- und Steuertechnik sowie der neuen MS-Schaltanlage. Dafür wurden zwei ältere Betriebsgebäude, die u.a. die 110-kV-Innenraumschaltanlage sowie die bisherige Steuer- und Leittechnik beinhalteten, zurückgebaut. Außerdem wurden eine neue Hochspannungsfreiluftschaltanlage sowie zwei neue Transformatoren errichtet, die sich direkt neben dem neuen Betriebsgebäude befinden. Zu den größten Herausforderungen während der 18-monatigen Bauzeit zählten der Abriss des alten Schaltanlagengebäudes, der bei laufendem Betrieb erfolgen musste – ohne die bereits errichtete neue Technik zu beschädigen. Dabei kamen spezielle Sicherungstechniken zum Einsatz, wie beispielweise Rückanker, die dafür sorgten, dass Teile des abzureißenden Gebäudes nicht unkontrolliert einstürzten.
Mit den Arbeiten wurden die erfahrenen E.DIS-Partnerfirmen Verkehrsbau Union, die Westsächsische Energietechnik GmbH, LTB Leitungsbau sowie die Ingenieurpartner Bauberatung Güstrow GbR beauftragt.