Neue elektrische Infrastruktur der E.DIS für Großraum Rostock
07.01.2020

Der Netzverknüpfungspunkt zwischen dem E.DIS-Verteilnetz und dem überregionalem Höchstspannungsnetz der 50Hertz GmbH in der Gemeinde Bentwisch vor den Toren der Hansestadt Rostock wird gegenwärtig komplett erneuert und signifikant erweitert.
In der Ortslage Bentwisch vor den Toren Rostocks befindet sich seit 34 Jahren ein zentraler Knotenpunkt des E.DIS-110-Kilovolt-Hochspannungsnetzes mit einer Verknüpfung zum 380-Kilovolt-Höchstspannungsnetz der 50Hertz GmbH. Von hier wird das E.DIS-Netzgebiet um Rostock herum sowie das naheliegende Hinterland der Küste mit elektrischer Energie versorgt. Darüber hinaus hat dieser energetische Knoten existentielle Bedeutung für regionale Netzgebiete der Region.
In den zurückliegenden Jahren hat die E.DIS umfangreiche Investitionen in das 110-Volt-Hochspannungsnetz getätigt. So wurden u. a. die Leitungstrassen nach Wismar, Güstrow, Ribnitz-Damgarten und zum Überseehafen Rostock vollständig erneuert. Nun gilt es die Verknüpfung zum Höchstspannungsnetz zu ertüchtigen.
Derzeit werden etwa 950 Megawatt regenerative Leistung weitüberwiegend aus Windkraft in die fünf Doppelsysteme, die in Bentwisch zusammenlaufen, eingespeist. Abzüglich der in der Region benötigten Energiemenge müssen bei optimalen Bedingungen gegenwärtig über den Netzverknüpfungspunkt Bentwisch bis zu 500 MW elektrische Leistung ins 380-kV Übertragungsnetz abtransportiert werden. Das entspricht etwa der elektrischen Leistung der Steinkohlenkraftwerkes im Überseehafen Rostock. Der Knotenpunkt Bentwisch fungiert als zentraler Sammelknoten für die regenerative Leistung im nördlichen Mecklenburg.
Für die neue, auf die Zukunft ausgerichtete Anlage wird die E.DIS ca. 10 Mio. Euro investieren.
In den 1970/80er Jahren, dem Zeitraum der Errichtung der Altanlagen, wurden elektrische Anlagen wie Stromtrassen und Umspannwerke ausschließlich aus Gründen der Versorgung geplant und gebaut. Die Energiewende erfordert nun eine grundsätzliche Neuausrichtung des elektrischen Systems.
In der Küstenregion und im mecklenburgischen Hinterland sind große Erzeugungskapazitäten zur Nutzung der Wind- und Sonnenenergie entstanden. Die in der Region erzeugten Strommengen übersteigen den regionalen Bedarf um ein Vielfaches. In Zeiten hoher Wind- und Sonnenstromproduktion kehrt sich der Stromfluss um, die elektrische Energie muss abgeleitet werden. Dies ist der entscheidende Grund für den Ersatz- und Erweiterungsbau in Bentwisch. Über den Netzverknüpfungspunkt wird der Grünstrom aus Mecklenburg über das nationale Verteilnetz der 50Hertz in die energiehungrigen Ballungsgebiete in West- und Süddeutschland geleitet.