EU-Forschungsprojekt zum Stromnetz der Zukunft in Friedland in der Mecklenburgischen Seenplatte erfolgreich abgeschlossen
05.08.2022
Energiedienstleister E.DIS hat im Rahmen des Forschungsprojekts „IElectrix“ wichtige Erkenntnisse zum zukünftigen Einsatz von Batteriespeichern im Stromnetz erlangt
Im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts "IElectrix" hat E.DIS seit September 2020 den Einfluss eines mobilen Batteriespeichers im Verteilnetz bei Friedland erforscht. Die Ergebnisse zeigen, dass der Batteriespeicher einen positiven Einfluss auf das Stromnetz und somit auch auf die Versorgungssicherheit der Region hat. Diese Ergebnisse wurden in der vergangenen Woche mit internationalen Fachexperten vor Ort diskutiert und in einem Abschlussbericht an die Europäische Union übermittelt.
Die Energiewende und der damit verbundene Ausbau der Erneuerbaren Energien (EE) sowie der Stromnetze gehören sicher zu den größten Herausforderungen der aktuellen Zeit. Wie die Stromnetze der Zukunft aussehen können, das hat E.DIS im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts "IElectrix" anhand eines mobilen Batteriespeichers in Friedland (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) in den vergangenen Jahren erforscht. Rund 700.000 Euro Fördermittel wurden durch die Europäische Union dafür zur Verfügung gestellt.
Der Ort war nicht zufällig ausgewählt, sondern passte aufgrund seiner Lage optimal zu einem Szenario, das uns häufig im E.DIS-Netzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg begegnet. Hier treffen viele Anlagen, die regenerative Energie erzeugen, auf verhältnismäßig wenige Verbraucher beziehungsweise Kundenlast direkt vor Ort. Das stellt eine Herausforderung für den sicheren Betrieb des Stromnetzes und den zugehörigen Netzausbau dar, der aktuell unter anderem aufgrund von regulatorischen Rahmenbedingungen nicht immer direkt mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien erfolgen kann. Vereinfacht gesagt, dient der Speicher in diesem Fall dazu, Energie, die nicht unmittelbar abtransportiert werden kann, aufzunehmen und so einerseits Abschaltungen von EE-Anlagen vorzubeugen sowie anderseits die Systemstabilität im Netz zu erhöhen. Zudem kann die gespeicherte Energie zu einem späteren Zeitpunkt wieder ins Netz eingespeist und steht unseren Kunden lokal wieder zur Verfügung.
Die umfangreichen Messungen und Simulationen zeigen, dass der Batteriespeicher einen positiven Einfluss auf das Stromnetz hat. Insbesondere konnte nachgewiesen werden, dass sich Netzschwankungen und Eingriffe in das Netz – wie zum Beispiel das Reduzieren von Anlagen, die grünen Strom erzeugen – verringern lassen.
Im Rahmen des Projekts gibt es auch in anderen Ländern noch ähnliche Forschungsprojekte, mit denen sich E.DIS stetig im Austausch befindet. Daher haben wir unsere Ergebnisse sowie zukünftige Verwendungsszenarien für Batteriespeicher im Verteilnetz mit internationalen Fachexperten in der vergangenen Woche in Potsdam diskutiert und den Speicher in Friedland besichtigt.
Im nächsten Schritt geht es nun darum, die zukünftigen Einsatzmöglichkeiten weiter auszugestalten und unseren Kunden und regionalen Kooperationspartnern einen Mehrwert durch unsere Forschungsergebnisse zu liefern. Aktuell ist es so, dass E.DIS als Netzbetreiber nur im absoluten Ausnahmefall eigene Speicher besitzen und betreiben kann, da sich diese noch in einer rechtlichen Grauzone befinden. Speicheranlagen werden zukünftig allerdings einen großen Beitrag für den Erhalt der Netz- und Systemstabilität leisten, worauf sich E.DIS dank des Forschungsprojekts schon vorbereiten konnte. Ein mögliches Szenario ist, dass Batteriespeicheranlagen von Betreibern von Photovoltaik- oder Windparks eingesetzt werden und E.DIS vor Ort Netz- und Systemdienstleistungen übernimmt.
Momentan prüft E.DIS, wie der Friedländer-Speicher weiter genutzt werden kann. Dazu werden verschiedene Szenarien diskutiert. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird der Batteriespeicher bis auf Weiteres in Friedland bleiben, um weitere Erkenntnisse zu erlangen und die technischen Vorteile im Netzbetrieb vor Ort zu nutzen.
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