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Einfluss von Corona auf den Stromverbrauch im E.DIS-Netz

24.04.2020

Corona sorgt für eine Art „Weihnachtsgans-Spitze“ im Frühling

Während insgesamt die Energieversorgung im E.DIS-Netz trotz Corona weiter im Normalbetrieb läuft, kommt es jetzt praktisch täglich zu Phänomenen, deren Ursache einerseits in der verordneten Betriebsruhe vieler Gewerbe- und Industriebetriebe und andererseits in der aktuell starken Homeoffice-Nutzung zu finden ist. So registriert E.DIS in ihrem Netz tagsüber regelmäßig im Vergleich zu „Nicht-Corona-Zeiten“ eine deutlich gesunkene Stromabnahme von ca. 70 MW, insbesondere bei den Abnehmern, die pro Jahr traditionell mehr als 100.000 kWh abnehmen. Unter diesen sogenannten RLM-Kunden (Kunden mit registrierender Leistungsmessung) sind vor allem Verbraucher im gewerblichen und industriellen Sektor. Der Absatz in diesem RLM-Kundensegment ist an einigen Apriltagen punktuell um etwa 12% bei E.DIS zurückgegangen. Das entspricht einer Leistung mit der man Großstädte wie Potsdam oder Rostock versorgen könnte.

„Teilweise wird diese Absenkung bei Industrie und Gewerbe aber von den Haushaltskunden im E.DIS-Netz beinahe ausgeglichen“, informiert Horst Jordan, Pressesprecher der E.DIS. „In diesem Segment kommt es zeitweise zu spürbaren Mehrverbräuchen, insbesondere wochentags in der Zeit zwischen 10.30 und 12.45 Uhr. Wir gehen davon aus, dass hier die Küchenherde in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zur Mittagszubereitung für ganze Familien auf Hochtouren laufen. Das ist prinzipiell beinahe vergleichbar mit der traditionellen Weihnachtsgans-Spitze, die wir vom 1. Weihnachtsfeiertag kennen, wenn viele ihren Festbraten in den Ofen schieben“, erläutert Jordan weiter.

Und ein zweites Phänomen ist zu beobachten: registriert E.DIS in „normalen Zeiten“ wochentags im Bereich der Haushaltskunden einen deutlichen Anstieg der Stromabnahme in den Morgenstunden zischen 5 und etwa 7 Uhr, so gab es zuletzt solche Spitzen nicht mehr. Es werden aktuell eben nicht mehr früh die Kinder für die Schule fertig gemacht und die Erwachsenen starten dann frühmorgens zügig zur Arbeit. Der Anstieg der Stromabnahme zwischen 5 und 8 Uhr erfolgt jetzt deutlich flacher und ist vergleichbar mit der Ferienzeit.

„Wir vermuten, dass halt doch mancher im Homeoffice nicht wie sonst um 5.30 oder 6 Uhr aufsteht, sondern auch mal etwas später in den Tag startet – zumal ja der zeitaufwändige Weg zur Arbeit jetzt bei vielen entfällt. Und ob die Schüler alle um 6 Uhr aufstehen, um gleich ab 7 Uhr ihre Schularbeiten und Online-Aufgaben zu erledigen, da sind wir uns auch nicht so sicher“, erläutert Jordan mit einem Augenzwinkern.

Insgesamt ist die Netzsituation bei E.DIS in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern weiter sehr stabil. Die Bau- und Wartungsarbeiten laufen weitestgehend normal weiter, unter Beachtung der strengen Abstands- und Hygieneregeln in Corona-Zeiten.