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E.DIS erneuert Hochspannungstrasse Rostock-Güstrow

20.03.2019

Bedingt durch den rasanten Anstieg der Produktion von Erneuerbaren Energien erneuert Mecklenburg-Vorpommerns größter regionaler Netzbetreiber gegenwärtig die für eine sichere Stromversorgung im Bundesland notwendige Hochspannungstrasse zwischen dem Umspannwerk Rostock Schutow und dem Netzverknüfungspunkt Güstrow.

Der standortgleiche Ersatzneubau der 36 Kilometer langen 110-kV-Leitung von Rostock nach Güstrow befindet sich in der Endphase. Es ist ein Schwerpunkt-Bauvorhaben der E.DIS. Rund 15 Millionen Euro investiert der Netzbetreiber in die sichere Energieversorgung der Küstenregion.

Die bestehende Leitung ist seit 1954 in Betrieb. Damals wurden Stromtrassen ausschließlich aus Gründen der Versorgung geplant und gebaut. Die Energiewende erfordert nun aber eine Neuausrichtung des Leitungssystems.

In der Küstenregion sind große Erzeugungskapazitäten zur Nutzung der Windenergie entstanden. Dies ist der entscheidende Grund für den Ersatzbau zwischen Rostock-Schutow und Güstrow. Die in der Küstenregion erzeugten Strommengen übersteigen den regionalen Bedarf um ein Vielfaches. Die bestehende Leitung Rostock-Güstrow ist seit einiger Zeit komplett ausgelastet und der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung schreitet weiter voran.

Der an der Küste erzeugte Grünstrom wird über die neue sogenannte Hochstromleitung, die eine ca. dreieinhalbfache Übertragungskapazität besitzt, zum Netzverküpfungspunkt der 50Hertz nach Güstrow transportiert. Von dort geht es über das nationale Verteilnetz in die energiehungrigen Ballungsgebiete in West- und Süddeutschland.

Für das neue Leitungssystem werden 159 Maste neu errichtet, 436 Kilometer Leiterseil gespannt und 2.200 Isolatoren verbaut. Hinzu kommen zwei jeweils 37 Kilometer lange sogenannte Erdseile, von denen eins mit Lichtwellen-Fasern ausgestattet ist.

Während der Bauzeit musste die Funktion der bestehenden Leitung zeitweise unterbrochen werden. Um die an dieser Leitung angeschlossenen Umspannwerke abzusichern, wurden punktuell kleinere Provisorien errichtet. Damit konnte mit einigen Einschränkungen der Abtransport regenerativ erzeugter Energie entweder nach Rostock oder Güstrow ermöglicht werden.

Besondere Herausforderungen beim Bau der neuen Trasse ergaben sich aus der Kreuzung der Autobahn A20 und deren Zubringer unmittelbar hinter dem Umspannwerk Schutow. So wurde z. B. in der Bauphase dieses Abschnitts ein großes Netz über die Fahrbahnen zur Absicherung der Seilarbeiten an der Freileitung gespannt.

Bei der Querung von Natur- und Landschaftsschutzgebieten waren diverse Auflagen der Naturschutzbehörden zu berücksichtigen. Während der Vogelbrutzeit wurden Bauzeitenbeschränkungen festgelegt, Wegebaumaßnahmen zum Schutz der Bodengefüge ergriffen und Amphibienschutzzäune errichtet. So ruhten z. B. die Arbeiten während der Hauptbrutzeit der Fischadler zwischen Mitte März und Ende Juli.  Für den gesamten Bauzeitraum kommt eine zertifizierte, ökologische Baubegleitung zum Einsatz.